Produktion ins Ausland verlagern - was passiert mit den Applikationen?

Mit der Neugründung oder mit dem Kauf eines Standortes im nahen und fernen Ausland sind auch immer Investitionen und Risiken verbunden. Oft liest man von den Chancen, die sich für Unternehmen auftun, seien es Kosteneinsparungen oder auch neue Produkte und neue Märkte. Vor der Rendite steht die Investition - das gilt auch für die Geschäftsapplikationen. Dieser Beitrag soll einen kurzen Einblick in Überlegungen geben, die es beim Aufbau einer neuen Niederlassung im Ausland zu berücksichtigen gilt.


Aus der Sicht der Geschäftsapplikationen stellen sich unter anderem folgende Fragen bzw. Aufgaben im Falle eines zugekauften Unternehmens:


  • Wird in diesem Betrieb bereits eine ERP-Lösung eingesetzt?
  • Welche Prozesse werden abgedeckt, welche nicht?
  • Wie gross ist der Investitionsbedarf?
  • Welche Risiken bestehen?

Alle diese Fragen müssen aus unserer Sicht im Rahmen der vorgelagerten Gesamt-Due-Diligence untersucht und beantwortet werden. Beim Aufbau eines neuen Standorts sind im Rahmen der strategischen Überlegungen auch die applikatorischen Überlegungen miteinzubeziehen.

Den Grad der zukünftigen Applikations-Integration gilt es im Rahmen der organisatorischen Integration des neuen Unternehmensteils rasch zu definieren. Mit zunehmender organisatorischer sowie prozessualer Integration stellt sich auch die Frage, ob der neue Standort in die bereits bestehende Applikation des Stammhauses integriert werden soll.


Damit verbunden sind weitere Fragen, die geklärt werden müssen auf dem Weg des Projekts:


  • Welche Prozesse und Funktionen müssen am neuen Standort bereitgestellt werden (z.B. Abwicklung von Aufträgen zwischen den Gesellschaften)?
  • Wie müssen die Wertflüsse abgedeckt werden (z.B. Intercompany-Pricing)?
  • Welche Auswirkungen hat der neue Standort auf Stammdaten, Strukturen und Hierarchien?
  • Kann das bestehende System die "neue" Sprache (evtl. Zeichensätze) auch auf dem Bildschirm abdecken; müssen z.B. Zusatzentwicklungen übersetzt werden?
  • Ist die notwendige Infrastruktur (Clients, Drucker, mobile Geräte, Netzwerk etc.) am neuen Standort vorhanden?
  • Welche Anwender werden das neue System in Zukunft bedienen; welche Systemsprachen sind dazu notwendig; wie erfolgt die Schulung der neuen Anwender?
  • Müssen besondere Sicherheitsmassnahmen mittels Rollen und Berechtigungen getroffen werden, um die "bestehende" Welt zu sichern?

Dies ist nur ein Ausschnitt aus all den Fragen, die im Rahmen des Aufbaus eines neuen Standorts im Bereich der Geschäftsapplikationen zu berücksichtigen sind. Das Prinzip Hoffnung ist insgesamt fehl am Platz - auch bei Geschäftsapplikationen muss frühzeitig Klarheit geschaffen werden, damit zielgerichtet die richtigen Schritte eingeleitet werden können.

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