Interview mit Wolfgang Figoutz, Eternit (Schweiz) AG



Daniel Baumann: Wolfgang, was war der Anlass, sich mit dem Thema ERP bei Eternit zu beschäftigen?

Wolfgang Figoutz: Unser jetziges ERP-System wurde vor mehr als 15 Jahren installiert. Zu diesem Zeitpunkt waren wir in einen anderen grossen Konzern eingebunden und dadurch waren gewisse Voraussetzungen gesetzt. Die Anforderungen an ein Unternehmen, welches Baustoffe herstellt, haben sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Auch in dieser Branche sind Kurzfristigkeit, Flexibilität und hohe Transparenz in den Prozessen ausschlaggebend, um erfolgreich zu sein und in Zukunft bestehen zu können.


Wir haben die Prozesse laufend angepasst, sind aber jetzt gezwungen grössere Eingriffe vorzunehmen; das heisst "Feintuning" alleine genügt nicht mehr. Zudem sind wir gezwungen, unser jetziges System auf die neueste Version upzugraden. All diese Überlegungen haben den Entschluss gestärkt, jetzt ein konkretes und umfangreiches Projekt zu starten.


Daniel Baumann: Welche Handlungsoptionen standen zur Auswahl?

Wolfgang Figoutz: Wir hatten grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
  • Per Change-Request die nötigen Anpassungen zu vollziehen und das System beizubehalten;
  • oder ein komplettes Projekt aufzustellen, um die Durchgängigkeit der Prozesse garantiert zu erhalten und auch das heutige ERP in Frage zu stellen.

Daniel Baumann: Welche hauptsächlichen Überlegungen haben die ERP Evaluation geprägt?
Wolfgang Figoutz: Wir führten ein Vorprojekt mit der Firma 2BCS durch, um die bestehenden Hauptprozesse zu durchleuchten. Anschliessend legten wir Idealprozesse in Bezug auf die Auftragsabwicklung und die Planung fest.
Nun stand im Vordergrund, ein System zu finden, welches diese Prozesse weitestgehend im Standard abbilden kann. Es sollte uns aber auch die Möglichkeit offenlassen, zukünftige Anpassungen einfach, schnell und möglichst selbst zu vollziehen. Der Partner, das heisst dessen Referenzen, und auch die Kosten wurden selbstverständlich mit berücksichtigt.



Daniel Baumann: Wie wurde die Entscheidung für eine ERP-Lösung vorbereitet und durchgeführt?


Wolfgang Figoutz: Wie erwähnt suchten und dokumentierten wir zuerst die Idealprozesse. Danach erstellten wir via IT-Matchmaker das Pflichtenheft und legten die Longlist fest. Die Partner wurden danach strukturiert anhand der Angebote ausgewertet und verglichen.

Konkrete Drehbücher wurden erstellt und an die Shortlist-Anbieter versandt. Die strukturierten Präsentationen wurden mittels Fragebogen bewertet und dann im ganzen Team entschieden. Dabei konnte uns wiederum die Firma 2BCS unterstützen.


Daniel Baumann: Was würdest Du anders machen, wenn Du ein solches Auswahlverfahren nochmal durchführen würdest?

Wolfgang Figoutz: Ich bin überzeugt, dass wir den richtigen Weg gewählt haben. Wir konnten sehr effizient das aus heutiger Sicht richtige System für uns finden.
Aber frag mich einen Tag nach dem Go-Live nochmals.



Daniel Baumann: Welchen Beitrag kann ein externer Berater in einem ERP-Auswahlverfahren leisten? Was muss aus Deiner Sicht unbedingt intern gemacht werden?

Wolfgang Figoutz: Ein externer Partner hat den Vorteil, dass er eine neutrale Position einnimmt und solche Auswahlverfahren schon X Mal gemacht hat.

Das gibt eine gewisse Übersicht und Neutralität. Er hält auch stur an der Systematik fest, was den Vorteil hat, dass das Vorgehen nachvollziehbar ist. Unbedingt muss aber jegliches Prozess-Know-how von der Kundenseite kommen. Nur die Fachexperten des Kunden kennen die Anforderungen des Marktes und der Produkte und können somit die richtigen Prozesse definieren.


Daniel Baumann: Zu guter Letzt eine persönliche Frage: Was machst Du als Ausgleich zur Arbeit in der Freizeit?


Wolfgang Figoutz: Ich bin ein Bewegungsmensch und brauche jeden Tag meine Bewegungseinheiten draussen vor der Tür. Deswegen sieht man mich fast zu allen Tageszeiten in meinen Laufschuhen rumspringen, die ich auch immer mithabe. Man darf die Chancen ja nicht verpassen - geschäftlich wie auch privat!


Daniel Baumann: Herzlichen Dank für das Gespräch.

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